Digitalisierung: Die Ökologie der digitalen Gesellschaft? Eindrücke vom Thementisch

Basierend auf der Veröffentlichung „ICT for Sustainability“ diskutierten zehn Teilnehmende – unter der Moderation vom DBU-Stipendiaten Lukas Törner – die Frage: ‚IT als Teil des Problems‘ oder ‚IT als Teil der Lösung‘.  Die Frage ist nicht ob, sondern welche Digitalisierung es braucht? Eine moderne Strategie braucht eine (neue) Vision, die zu lebensfördernden Verhältnissen beiträgt!

Folgende Welt könnte die Strategie „Digitalisierung“ innerhalb weniger Jahre aus der Utopie in die Umsetzung holen:

  • eine dekarbonisierte, kreislaufwirtschaftende Weltgesellschaft – mit intensiver Landwirtschaft,
  • die Artenvielfalt fördert und die wachsende Welt ernährt,
  • voller leapgefrogter Länder, mit entkoppelter Wertschöpfung und Gesundheitsversorgung für alle.

Zunächst wurde über ‚IT als Teil des Problems‘ reflektiert. IT wurden hinsichtlich Produktion (Seltene Erden) und Nutzung (privat wuchernder Energieverbrauch) diskutiert, Fragen hinsichtlich der Entsorgung – z. B. Kreislauffähigkeit blieben außen vor. Überhaupt fühlte sich niemand berufen zu digital induziertem Mehrkonsum, Obsoleszenz oder Rebound zu sprechen. Auf neuen Risiken – sozialmediagefährdete Demokratie, Vereinsamung statt ‚high tech, high toch‘ und den Digital Divide – kam die Debatte hingegen mehrfach zurück.

Noch lieber sprach die Gruppe über ‚IT als Teil der Lösung‘ der letzten Jahrzehnte: den Wegfall von Mobilität qua Homoffice, die Möglichkeit zu Transparenz, die vielen neuen, effizienteren – weil digitalen – Produktionsverfahren. Die Teilnehmenden diskutierten strukturellen Veränderungen hinsichtlich digitaler Wertschöpfung, Cocreation und besonders veränderte Möglichkeit zur Partizipation.

So eingesetzt, kann Digitalisierung enorme Gestaltungsräume in den verschiedensten Feldern öffnen. Stichworte der Diskussion waren: Regionalisierung, Dezentralisierung, Resilienz, zelluläre und zirkuläre Prozesse. Immer wieder hieß es: Es geht nicht ohne eine Beteiligung breiterer Bevölkerungskreise an der Entwicklung durch dialogische Prozesse. Beispiele: Eine Digitalisierung, die Währungen komplementiert und regionalisiert: Wörgler Ja, Bitcoin Nein. Klar sei auch: Es werden nicht alle mitmachen, aber zurücklassen dürfe man keinen. Dafür brauche es Eigenständigkeit: Bspw. GaiaX,  ein gemeinnütziges Starlink.„Neue Dezentralität“ nicht Hyperkonzentration sei das technische Gebot der Stunde.

Dissens in der Gruppe bestand, in der Frage des Tempos. „Bedenken First“ oder „Bedenken Second“?

Anmerkung der Ausrichter: Wir bedanken uns bei Lukas Törner für die fachliche Moderation und Ergebnisaufbereitung.