Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Radermacher

Franz Josef Radermacher (*1950) ist Informatik-Professor an der Ulmer Universität und leitet als Mathematiker und Wirtschaftswissenschaftler das Forschungsinstitut für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung. 1974 promovierte Radermacher an der RWTH Aachen im Fachbereich Mathematik und schloß im Jahre 1976 eine zweite Doktorarbeit im Bereich Wirtschaftswissenschaften an der TH Karlsruhe an und ab. 1982 folgte in Aachen die Habilitation in Mathematik. Zwischen 1983 und 1987 dozierte Professor Radermacher an der Universität Passau im Fachbereich Angewandte Informatik. 1987 übernahm er die Leitung des FAW in Ulm und folgte dem Ruf an die Uni (Ulm) auf eine Professur für Datenbanken und Künstliche Intelligenz. Es folgte seine Präsidentschaft der Gesellschaft für Mathematik, Ökonomie und Operations Research (GMÖOR) von 1988 bis 1992.

Als vielgefragter, kompetenter Redner und Vordenker zu Fragen und Problemen der Globalisierungsgestaltung, Folgen der Technologieentwicklung, innovativer, umweltverträglicher Mobilität, Weltbevölkerungs-Entwicklung und Nachhaltigkeit formulierte er vielbeachtete Zielvorstellungen für eine zukunftsgewandte, ökosoziale und ökonomisch sinnhaltige Welt-Wirtschaft. Gemeinsam mit Josef Riegler gilt er als geistiger Vater der Global Marshall Plan Initiative.

Professor Radermacher hat seit 1990 verschiedene, wichtige Mitgliedschaften in Beiräten und Kommissionen angenommen, so u.a. im Landesforschungsbeirat Baden-Württemberg, im Innovationsbeirat ebendort oder als Sprecher des „Global Society Dialogue“ der EU; seit 2001 wirkt er als Vizepräsident des Ökosozialen Forums in Europa und ist Mitglied in der Jury für die Auswahl des Deutschen Umweltpreises. Radermacher wurde u.a. 1997 für seine wissenschaftlichen Arbeiten mit dem Wissenschaftlichen Preis der Gesellschaft für Mathematik, Ökonomie und Operations Research ausgezeichnet, erhielt 2004 den Innovationspreis des Netztes innovativer Bürgerinnen und Bürger (NIBB) und 2007 den Karl-Werner-Kieffer-Preis für seine Verdienste um die Global Marshall Plan Initiative und arbeitete im wissenschaftlichen Beirat der EXPO 2000 GmbH für die Bereiche Planet of visions und DAS 21. JAHRHUNDERT mit. Beratungsfunktionen hat er neben seiner Lehr- und Vortragstätigkeit für die deutsche Bundesregierung und die Baden-Württembergische Landesregierung inne und ist Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Weltvertrag. 2005 übernahm er darüber hinaus die Präsidentschaft des Bundesverbandes für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft e.V.. Er ist Mitglied des Club of Rome.