Mehr Transparenz im Bankwesen gefordert

Berlin/Frankfurt, 20.09.12: Die Deutsche Umweltstiftung und die Triodos Bank haben die deutschen Banken in einem offenen Brief an die drei großen Bankenverbände aufgefordert, deutlich mehr Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit zu zeigen. Jörg Sommer, Vorsitzender der Deutschen Umweltstiftung, sieht in mangelnder Transparenz einen Hauptgrund für das schlechte Image, dass die deutschen Banken bei den Bürgern haben:

„Die vielfältigen vergangenen und aktuellen Skandale haben das Vertrauen der Bevölkerung in die Bankenbranche schwer erschüttert. Fehlende Transparenz, fehlende Rechtschaffenheit sowie ein mangelndes Bewusstsein für den eigenen gesellschaftlichen Auftrag – so sieht die Praxis in vielen Banken aus.“

Doch es geht auch anders, wie Georg Schürmann, Geschäftsleiter der Triodos Bank, Europas größter Nachhaltigkeitsbank, betont:

„Für eine Bank, die ihrer gesellschaftlichen Aufgabe und Verantwortung gerecht wird, stehen der Mensch und seine Umwelt im Mittelpunkt ihres Interesses und Handelns. Eine solche Bank legt offen und authentisch dar, was ihre Leistungen diesbezüglich sind und wie sie im Vergleich zum Wettbewerb dasteht.“

Schon jetzt existieren geeignete Instrumente für eine solche Berichterstattung, mit der ein Engagement für Transparenz und Nachhaltigkeit glaubhaft untermauert wird. Die Bilanz der Nutzung durch die deutsche Bankenbranche ist allerdings noch ernüchternd.

Die Initiatoren der Initiative verweisen hier insbesondere auf den seit 2011 existierenden Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE). Bisher haben nur drei Finanzinstitute eine Entsprechenserklärung für den DNK abgegeben, darunter die Triodos Bank als erste und derzeit einzige Bank.

Jörg Sommer: „Mehr Banken sollten diese Instrumente nutzen, ihre nachhaltige Leistung transparent und vergleichbar darzustellen – dies ist ein wichtiger Weg, um das verlorene Vertrauen der Bevölkerung in die Branche wiederherzustellen.“