How to: Förderprogramme für gemeinnützige Organisationen

In einer Zeit, die von sozialen und ökologischen Herausforderungen geprägt ist, sind innovative Lösungen gefragt. Doch oft scheitert die Realisierung ambitionierter Projekte an finanziellen Hürden. Hier setzen öffentliche und private Förderprogramme an, die gemeinnützigen Organisationen unter die Arme greifen. Der Weg zur erfolgreichen Finanzierung führt aber häufig durch bürokratisches Dickicht und erfordert Zeit sowie ein gewisses Knowhow. 

Um anderen gemeinnützigen Organisationen diese Reise zu erleichtern, lud die Deutsche Umweltstiftung am 17. Januar 2024 zu einem digitalen Austausch zum Thema „How to: Förderprogramme für gemeinnützige Organisationen“ ein. Mit mehr als 250 Teilnehmenden wurde das Online-Event zu einer facettenreichen Plattform des Wissens und des Austauschs. Der Referent Michael Golze führte durch eine systematische Präsentation der sogenannten Förderlandschaft und gab wertvolle Hinweise zur Identifizierung und Beantragung passender Programme. 

Orientierung in der Förderlandschaft

Die Förderlandschaft selbst ist ein Mosaik aus öffentlichen Trägern aller föderalen Ebenen, öffentlichen oder privaten Lotterieanbietern und diversen privaten Akteuren wie Förderstiftungen oder Förderfonds. Förderdatenbanken können hier ein wichtiger Wegweiser bei der Suche nach thematisch passenden Fördermöglichkeiten sein. 

Jedes Förderprogramm ist durch sogenannte Förderrichtlinien charakterisiert, welche die formalen Vorgaben detailliert abbilden und die Vergabekriterien sowie Verfahrensvorschriften festlegen. Nicht allein die potenzielle Höhe der Fördermittel ist ausschlaggebend, sondern ebenso die Höhe der erforderlichen Eigenmittel sowie die Art der Finanzierung – sei es in Form von Voll-, Anteils- oder Fehlbedarfsfinanzierung. Vorgesehene Einreichungsfristen müssen gewahrt werden und geplante Laufzeiten des Projektes müssen in Einklang mit den Richtlinien sein.  Da sich manche Fördermittelgeber speziell auf bestimmte Zielgruppen oder geographische Regionen konzentrieren, ist es zudem sinnvoll, solche Aspekte frühzeitig in die Projektkonzeption einzubeziehen. Förderer legen ebenso vermehrt Wert auf eine nachhaltige Wirkungsorientierung der Projekte.

Die Berechtigung zur Förderung ist nicht ausschließlich vom Projekt abhängig.

Viele Förderprogramme sind spezifisch auf bestimmte Rechtsformen oder Organisationen mit Gemeinnützigkeitsstatus zugeschnitten. Zudem bevorzugen manche in der Vergabe etablierte Organisationen mit nachweislicher Erfahrung. An dieser Stelle können Netzwerke und Partnerschaften für das Projekt die Förderchancen erhöhen, insbesondere wenn Spezialisierung gefordert ist.

Von der Auswahl bis zum Antrag

Nach Auswahl eines geeigneten Förderprogramms ist es ratsam, die Förderrichtlinien genau zu studieren. Fast immer gibt es zudem ein FAQ, in dem Antworten auf häufige Fragen zu finden sind. Ein persönlicher Kontakt zu den Ansprechpartner*innen der Förderrichtlinie kann darüber hinaus hilfreich sein. Das kann z. B. im Rahmen eines Beratungsangebotes oder Telefongesprächs stattfinden. Offene Fragen und die Erfolgschancen der Idee können so möglicherweise besser abgefragt werden. 

Eine Einsendung von Interessenbekundungen bei einem Förderprogramm kann entweder laufend oder nur zu bestimmten Zeitpunkten möglich sein. Bei terminierten Förderaufrufen sind zum Teil sowohl die Vorlauf- als auch die Einreichungsfrist (auch „Calls“ genannt) relativ kurz. Es bietet sich daher insbesondere bei diesen Programmen an, sich in etwaige Newsletter einzutragen, um frühzeitig informiert zu sein. Zusätzlich stellen Google Alerts oder vergleichbare automatisierte Benachrichtigungen eine gute Möglichkeit dar, um über neue Förderprogramme oder startende -aufrufe Kenntnis zu erhalten.

Exemplarische Fördermöglichkeiten:

Zur vollständigen Suche bieten sich die eingangs genannten Suchmaschinen an. 

Auswahl von Förderstiftungen: 

Zur vollständigen Suche bieten sich die eingangs genannten Suchmaschinen an.

Ein präzise formulierter Antrag, der die Förderrichtlinien genau reflektiert und doppelte Inhalte nicht scheut, ist essenziell. Dabei ist auf kohärente und konkrete Darstellungen innerhalb jeder Frage und im gesamten Antrag zu achten. Eine Zeitplanung mit ausreichendem Puffer erleichtert eine fristgerechte Einreichung des vollständigen und formal korrekten Antrags.

Voneinander  Lernen

Die 90-minütige Veranstaltung verging wie im Flug. Das lag nicht zuletzt am lebhaften Austausch der Anwesenden, die eigene Erfahrungen teilten und sich gegenseitig Ratschläge gaben. Die konstruktive und wertschätzende Atmosphäre verdeutlichte einmal mehr das große Potential von Wissens- und Erfahrungsaustausch im Dritten Sektor.