Hoffnungspreis Ausgezeichnete Hoffnungsträger für eine ökologische Zukunft

Dieser Preis wurde insbesondere an junge Menschen, die Hoffnungsträger für die Zukunft sind, verliehen, die mit ihrem Engagement einen hervorragenden Beitrag zur Wiederherstellung, Erhaltung und Bewahrung von Natur und Umwelt leisten und damit Vorbildfunktion für andere ausüben.

Hoffnungspreis 1993

Der Vorstand der Deutschen Umweltstiftung hat am 28. Januar 1993 beschlossen, den neu geschaffenen „Hoffnungspreis“ erstmals zu vergeben, und zwar an

Petra Hans, Altenburg/Thüringen

Die 1958 geborene Petra Hans hat sich seit weit über zehn Jahren mutig für ihre Mitmenschen und die Erhaltung von Natur und Landschaft engagiert, dies also noch zu einer Zeit, als persönliche Initiative und Zivilcourage in der ehemaligen DDR die Sicherheitsorgane auf den Plan riefen. Die von ihr aufgebaute Umweltbibliothek ist zu einer Stätte vertrauensvoller Begegnung und zum Zentrum von Hoffnung in Altenburg und Umgebung geworden.

Ihr unerschrockenes öffentliches Auftreten, ihr starkes soziales Engagement und ihre kompromisslose Haltung, wenn es um die Aufklärung bestehender Missstände oder die Verhinderung von neuen ging, stempelten sie für die Statthalter des Unrechtsstaates DDR zu einer gefährlichen Person, die es galt auszuschalten. Nur der endgültige Zusammenbruch der DDR rettete Petra Hans vor Repressalien und einer möglichen Verhaftung.

Neben ihren zahlreichen Aktivitäten in der Friedens-, Menschenrechts-, Umwelt- und Frauen- bewegung hat Petra Hans aktiven Widerstand gegen den Betrieb des Teerverarbeitungswerks in Rositz mit seinen Abfällen und immer noch gefährlichen Altlasten geleistet. Seit mehreren Jahrzehnten wurden die unverwertbaren Rückstände der Teerproduktion in aufgelassenen Gruben des Braunkohleabbaus abgelagert. So entstanden Teerseen, deren Ausgasungen noch in größerer Entfernung einen penetranten Phenol-Kohlenwasserstoffgeruch verbreiten, bei starker Sonneneinstrahlung durch Selbstentzündung wiederholt zu großen Flächenbränden führten und für die betroffenen Menschen, Tiere und Vegetation eine erhebliche Gefährdung darstellen. Außerdem ist zu vermuten, dass das Grundwasser in einem bisher noch nicht annähernd abschätzbaren Ausmaß kontaminiert ist.

Eine neue gravierende Belastung sah Petra Hans mit der geplanten Sondermüllverbrennungsanlage auf die stark umweltbelastete Region zukommen. Mit der öffentlichen Ehrung von Petra Hans hat die Deutsche Umweltstiftung ein Zeichen der Hoffnung gesetzt, Hoffnung für die neuen Bundesländer, aber auch für das umweltgerechte und umweltbewusste Zusammenwachsen unseres Landes.

Die Preisverleihung fand am 16. April 1993 in Altenburg/Thüringen statt. Die Laudatio hielt Prof. Dr. Otmar Wassermann, Kiel.

Hoffnungspreis 1994

Den Hoffnungspreis 1994 erhielt

Stephan Brünjes, Norddeutscher Rundfunk (Hörfunk), Hamburg

für den Wettbewerb „Die Grüne Schule“. Der Wettbewerb „Die grüne Schule“ lief von November 1992 bis März 1993 im NDR-2-Jugendmagazin „Der Club“ täglich zwischen 18.00 und 20.00 Uhr. „Der Club“ suchte die umweltfreundlichste Schule in Norddeutschland. Stephan Brünjes war verantwortlicher Redakteur.

„Hoffnung durch Handeln“ – dieses Motto der Deutschen Umweltstiftung mag Stephan Brünjes inspiriert haben, als er den Wettbewerb „Die grüne Schule“ konzipierte und im Norddeutschen Rundfunk auf den Weg brachte. Er suchte junge Menschen als zukünftige Hoffnungsträger und fand sie: über 5000 SchülerInnen, die sich an etwa 200 Schulen durch umweltbewusstes Verhalten und mit einer Fülle in die Tat umgesetzter großartiger Ideen für eine gesunde Umwelt engagierten. Sie leisteten einen Beitrag zur Schonung unserer Umwelt. Sie gewannen Lehrer, überzeugten Eltern und überredeten 1499 Autofahrer, sich durch einen 14tägigen Verzicht auf ihr Auto für die Verbesserung der Umweltverhältnisse stark zu machen. Eine Vielzahl anderer Umweltaktivitäten (engagierte Müllschnüffler, Lärmuntersuchungen, Umweltteria – eine Verkaufsstelle für umweltfreundliche Schulsachen, Bau einer vollökologischen Pausenhalle, Bau von Solarmobilen usw.) gingen dieser letzten vom „Club“ gestellten Aufgabe voraus.

Mit vorbildlichem Engagement und Eifer gelang es Stephan Brünjes, junge Menschen auf die Zerstörung unserer Umwelt aufmerksam zu machen und sie davon zu überzeugen, dass nur das eigene Handeln Hoffnung für die Bewahrung unserer natürlichen Lebensgrundlagen und damit für Leben und Überleben schafft. Ihn – selbst noch jung an Jahren – und seine journalistische Arbeit öffentlich auszuzeichnen und zu ermutigen, auf diesem umweltbewussßten Weg weiterzugehen, war Grund genug für die Deutsche Umweltstiftung, ihm den „Hoffnungspreis“ zuzusprechen.

Die Preisverleihung fand am 20. Juni 1994 in Bremen im Schulzentrum Hermannsburg statt. Die Laudatio hielt der Senator für Umwelt und Stadtentwicklung, Ralf Fücks.

Hoffnungspreis 1995

Der Umwelt- und Projektwerkstatt in Freiburg

wurde der Hoffnungspreis 1995 zuerkannt, um damit ihre Arbeit im Natur- und Umweltschutz öffentlich zu würdigen. Das breite Themenspektrum, mit dem sich Jugendliche zwischen 14 und 30 Jahren unter dem gemeinsamen Dach der Umwelt- und Projektwerkstatt in zahlreichen Arbeitskreisen und -gruppen beschäftigen und das in der Regel auch in Aktion umgesetzt wird, ist beeindruckend und bestätigt, dass gerade heranwachsende junge Menschen ihren Glauben an die Zukunft noch nicht aufgegeben haben. Sie sind es, die ganz offensichtlich begriffen haben, was die Stunde ge- schlagen hat und dass die Menschheit drauf und dran ist, mit hoher Geschwindigkeit auf einen Abgrund zuzurasen, vor dem es kein Entrinnen mehr gibt. Sie sind es zugleich, die aus der Kraft ihrer Jugend die Hoffnung schöpfen, durch ständige Aktivitäten einen Umdenkungsprozess in Gang zu setzen, zu dem die politisch Verantwortlichen nur schwer und sehr langsam in der Lage zu sein scheinen.

Der von der Deutschen Umweltstiftung geschaffene „Hoffnungspreis“ ist das geeignete Mittel, die thematisch vielfältige und seit Jahren kontinuierliche, mit großem Engagement betriebene Projekt- und Aktionsarbeit der Umwelt- und Projektwerkstatt in Freiburg wirkungsvoll zu fördern.

Die Preisverleihung fand am 21. Juli 1995 in Freiburg statt. Die Laudatio hielt Ute Vogt, Mitglied des Deutschen Bundestages.

Hoffnungspreis 1999

Nach eingehender Prüfung mit vor Ort-Besichtigung hat der Vorstand der Deutschen Umweltstiftung in seiner Sitzung am 3. Dezember 1999 in Bonn den vierten Hoffnungspreis seit 1993 an das Projekt

„Soziale Grüne Landscheune e. V.“, Rohlsdorf/Brandenburg

vergeben. Der Hoffnungspreis ist mit € 3500,– dotiert. Initiativen wie die Ausgezeichnete sind wahre Hoffnungsträger für Regionen wie den ländlichen Raum zwischen Hamburg und Berlin (ca. 20 % Arbeitslosigkeit), die jedweder ideeller und materieller Unterstützung bedürfen. Sie machen den Menschen in Gemeinden wie Rohlsdorf (ca. 250 Einwoher, davon trotz Projektengagement 140 Arbeitslose) Hoffnung und Mut.

Satzungsgemäßer Zweck der Deutschen Umweltstiftung ist es unter anderem, Aktivitäten von Verbänden und Vereinigungen ideell und materiell zu unterstützen, die sich durch praktische Tätigkeit, Erziehung und Bildung für die Verbesserung der Umweltverhältnisse einsetzen und für die Sicherung, die Erhaltung und den Schutz von Natur und Landschaft eintreten, zum Beispiel durch die Förderung von Alternativen Ideen für den sozialen Umweltschutz sowie neuer Möglichkeiten umweltgerechten Lebens. Dazu gehört nicht zuletzt, das Engagement junger Menschen zu fördern, die sich einzeln oder in Gruppen über längere Zeit mit umweltrelevanten Themen beschäftigen und damit das Umweltbewusstsein in der Bevölkerung ansprechen und wecken.

Der Verein „Soziale Grüne Landscheune e. V.? mit seinen vorwiegend jungen Menschen (75 Jugendliche) ist eine lokale Initiative, deren Mitglieder mit Tatkraft und großem persönlichen Einsatz in den vergangenen Jahren vorbildhaft für andere viel erreicht haben. Beispiele hierfür sind unter anderem die Durchführung von Kindercamps als Erlebnis- und Erfahrungscamps, Schilfkläranlage, ökologisch angelegter Garten, Erzeugung und Verwendung biologisch angebauter Lebensmittel, Kräuterlehrpfad (in Planung) und Maßnahmen zum Erhalt denkmalgeschützter Baulichkeiten. Das Motto der Deutschen Umweltstiftung „Hoffnung durch Handeln? wird von vorwiegend Jugendlichen beispielhaft praktiziert und gut nachvollziehbar erlebt und findet große Anerkennung in der Bevölkerung der Umgegend. Die Deutsche Umweltstiftung möchte mit der Vergabe des Hoffnungspreises an die „Soziale Grüne Landscheune“, also an überwiegend engagierte und hoch motivierte junge Menschen, ein Zeichen setzen und zur Nachahmung durch andere anregen und ermutigen.

Die Preisverleihung fand am 5. Juni 2000 (Tag der Umwelt) in Potsdam statt. Die Laudatio hielt Dr. Regine Hildebrandt, Woltersdorf/Brandenburg.

Hoffnungspreis 2001

Dem Motto der Deutschen Umweltstiftung „Hoffnung durch Handeln“ entsprechend wurde 1993 der „Hoffnungspreis“ ins Leben gerufen. Er wurde 2001 zum fünften Mal vergeben. Der Hoffnungspreis soll junge Menschen, die mit ihrem Engagement über Jahre einen hervorragenden Beitrag zur Bewahrung von Natur und Umwelt leisten, öffentlich auszeichnen. In einer öffentlichen Veranstaltung am 28. November 2001 in Ludwigsburg erhielt den mit € 1500,– dotierten

Hoffnungspreis Christoph Schneider, Ludwigsburg

Die Laudatio hielt Dr. Franz Alt, Baden-Baden. Die Deutsche Umweltstiftung würdigt mit dem Hoffnungspreis 2001 die Initiativen und das Engagement des 15jährigen Schülers Christoph Schneider, mit denen er seit seinem elften Lebensjahr seine selbst erarbeiteten Kenntnisse und Erfahrungen im Natur- und Umweltschutz Kindern, Jugendlichen, aber auch Erwachsenen, zugänglich macht. Er sammelt Umweltinformationen, bereitet sie mediengerecht auf und vermittelt sein so erworbenes Wissen im Internet unter „umweltschutzweb.de“, in Umweltforen und in wöchentlichen aktuellen News-Lettern einer breiten und interessierten Öffentlichkeit. Mit der Verleihung des Hoffnungspreises 2001 stellt die Deutsche Umweltstiftung den aktiven, nachahmenswerten Einsatz von Christoph Schneider für eine gesunde Umwelt und intakte Natur als Vorbild für junge Menschen öffentlich heraus.

Initiativen wie die ausgezeichnete bedeuten Ansporn und Ermutigung für uns alle, sich mit den brennenden Fragen der Erhaltung von Natur und Umwelt, also unserer natürlichen Lebensgrundlagen, sowie der Bewahrung der Schöpfung kritisch und offensiv auseinander zu setzen. Christoph Schneider ist geradezu der ideale Fall für den Hoffnungspreis der Deutschen Umweltstiftung. Er ist ein leuchtendes und nachahmenswertes Vorbild nicht nur für seine Altersgenossen. Christoph setzt seit Jahren das Motto der Deutschen Umweltstiftung Hoffnung durch Handeln durch seine bemerkenswerten Aktivitäten um.