Agile goes Nonprofit Neue Arbeitsweisen für den gemeinnützigen Sektor

Agiles Arbeiten ist im privatwirtschaftlichen Bereich bereits vielerorts etabliert und erzielt gute Ergebnisse. Im Nonprofit-Sektor sieht das noch anders aus. In einer Zusammenarbeit zwischen der Deutschen Umweltstiftung und swapwork wurde daher Ende 2019 das Projekt ‚Agile goes Nonprofit‘ ins Leben gerufen. Das Ziel ist es, moderne Formen des Arbeitens wie Scrum und Kanban auf den gemeinnützigen Sektor zu übertragen. Im Mai 2020 ist daraus die Lernplattform ‚Agathe hilft‘ hilft entstanden. Mit ihr soll es gemeinnützigen Akteur*innen möglich sein, moderne Arbeitsweisen kennenzulernen und auszuprobieren.

In der siebenmonatigen Laufzeit wurden zuerst eine quantitative und qualitative Datenerhebung in Form von Umfragen, Leitfadeninterviews und Gesprächsgruppen durchgeführt. So wurde der Status quo der Arbeitsweisen in zivilgesellschaftliche Organisationen ermittelt. Die Ergebnisse der empirischen Untersuchung bestätigte, dass Ressourcenmangel (zu wenige hauptamtliche Stellen) und Trägheit (Bürokratie) als größte Hürden für die interne Umstellung von Arbeitsweisen wahrgenommen werden. Der Begriff Agilität wurde zwar von einer Vielzahl von Organisationen nicht thematisiert, aber es zeigte sich, dass Prinzipien von agilen Arbeitsweisen bereits Anwendung finden.

Im Kreis von agilen Fachexpert*innen und Mitarbeitenden aus NGOs wurde Anfang Februar in einem Methodenlabor ein erster Prototyp eines Leitfadens für agile Arbeitsweisen vorgestellt. In den nachfolgenden Methodenlaboren wurde ein sogenanntes Handbuch weiterentwickelt und u. a. über ein geeignetes Medium zur Verbreitung agiler Lerninhalte diskutiert. Es entstand die Idee einer multimedialen Lernplattform ‚Agathe hilft‘, die besonders gemeinnützige Organisationen ohne agile Vorkenntnisse ansprechen soll.

Die Ergebnisse wurden am 29. April 2020 auf einer virtuellen Abschlusskonferenz vorgestellt. Die 50 Teilnehmer*innen aus dem Nonprofit-Umfeld konnten Fragen zu Agathe stellen und mit den beiden Projektinitiatoren Michael Golze und Thomas Zimmermann das Ergebnis diskutieren.

Zielgruppe der Webseite sind Nonprofit-Organisationen, die in Projektstrukturen arbeiten, keine bis wenig Vorerfahrung mit agilen Arbeitsweisen haben und einen Zugang zum online Lernen haben. Ihnen steht das Gesicht der Lernplattform, die gute Agathe, zur Seite. Beim Einstieg unterstützt sie ein Netzwerk aus Botschafter*innen, die jederzeit Fragen beantworten und Hilfestellung zum Projekt geben. Die Kontaktaufnahme erfolgt ganz einfach über eine Terminreservierung bei den Botschafter*innen. Weitere Grundlagen von agilen Arbeitsweisen werden in kostenlosen Online-Kursen vermittelt.

Finde Agathe alt, weiblich, schrullig total gut… think outside the box!

Das Feedback zu Agathe war überwältigend. Besonders gelobt wurde die persönliche Ansprache durch die virtuelle Person Agathe. Der Erfahrungsaustausch mit Botschafter*innen wurde ebenso positiv aufgenommen. Die Rückmeldungen der Teilnehmenden zeigen, dass die Betonung der persönlichen Ebene den Zugang zu komplexen Methoden erleichtert, die sonst online schwer zu vermitteln sind.

Das Projekt wurde in seiner Gesamtheit enthusiastisch aufgenommen, besonders wurde die holistische Herangehensweise gelobt. Die Projektträger*innen sind davon überzeugt, dass Botschafter*innennetzwerk schnell aufzubauen, um damit viele gemeinnützige Organisationen in ihrer Projektarbeit zu unterstützen.

Lernen auch Sie agil zu arbeiten!

Wenn Sie Interesse an agilen Arbeitsweisen haben, schauen Sie gerne auf agathe-hilft.de vorbei. Nehmen Sie Kontakt mit unseren Botschafter*innen auf und profitieren sie von unseren Erfahrungen.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie der Projektseite agile-goes-nonprofit.de und natürlich auf agathe-hilft.de.